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AutorenbildDr. Christoph Hueck

Der Bund der Freien Waldorfschulen kritisiert waldorfpädagogisches Grundlagenseminarseminar



In der Zeitschrift „Erziehungskunst“ vom November 2021 kritisieren drei Vorstände des BdFWS, Nele Auschra, Stefan Grosse und Hans Hutzel, das Grundlagenseminar, das Antje Bek und Christoph Hueck im Rahmen der Akanthos-Akademie anbieten. Sie weisen zunächst auf die vom BdFWS zertifizierten Seminare und Ausbildungen hin. Ihre zutreffende Feststellung, dass unser Seminar nicht zur staatlich anerkannten Lehrerlaubnis an Waldorfschulen qualifiziert, verbinden sie jedoch mit der Beurteilung, dass das Seminar auch „inhaltlich“ dazu „nicht geeignet“ sei. Ferner halte der BdWFS „die dort genannten Dozent:innen“ – also Antje Bek und mich – „nicht für geeignet, Waldorflehrer und Waldorflehrerinnen aus- oder weiterzubilden“.

Antje Bek war 16 Jahre lang Waldorfklassenlehrerin und 8 Jahre Dozentin in der dualen Klassenlehrerausbildung am Seminar für Waldorfpädagogik in Witten-Annen. Dort hat sie das Konzept für das 5-jährige Studium zum Klassenlehrer mit entwickelt. Ich selbst war nach meinem naturwissenschaftlichen Studium mit Promotion sowie jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Anthroposophie ebenfalls 4 Jahre lang Waldorfklassenlehrer, knapp 7 Jahre lang Dozent an der Freien Hochschule Stuttgart in der Ausbildung von Waldorfklassenlehrern und seither Dozent in der Ausbildung von Waldorferzieherinnen und -erziehern. Außerdem bin ich seit Jahren Vortragender und Kursleiter auf dem Bildungskongress in Stuttgart sowie – bis 2020 – bei der Pädagogischen Sommerakademie des BdFWS. Ich habe eine groß angelegte Studie zur lebenslangen Gesundheit ehemaliger Waldorfschüler geleitet und bin Autor etlicher Artikel in der Erziehungskunst.

Antje Bek und mich verbindet außer unserer Liebe zu Kindern und zu den Studierenden der Waldorfpädagogik, dass wir beide die Anthroposophie als essentielle Grundlage der Waldorfpädagogik ansehen. Wir sind begeisterte Studierende der anthroposophischen Menschenkunde. Und wir haben die Erfahrung machen dürfen, dass unsere jeweils individuelle Art der Vermittlung der Waldorfpädagogik von vielen Menschen als inspirierend und bereichernd empfunden wurde und wird.

Außerdem verbindet uns, dass wir uns beide kritisch und öffentlich zu den Corona-Maßnahmen geäußert haben. Für Antje Bek hat das zum Verlust ihrer Dozentinnen-Stelle am Waldorfseminar in Witten-Annen geführt, für mich zum Verbot meiner Dozententätigkeit am Waldorf-Erzieherseminar in Mannheim sowie bei der pädagogischen Sommerakademie des BdWFS.

Die Vorstände des BdFWS haben uns leider nicht persönlich kontaktiert. Sonst wäre leicht zu klären gewesen, dass unser Seminar selbstverständlich nicht den Anspruch erhebt, zu einer staatlich anerkannten Qualifikation als Waldorflehrer zu führen. Wir bieten einen fundierten Einstieg in die Grundlagen der Waldorfpädagogik, wie sie von Rudolf Steiner zum Heil der heranwachsenden Menschen entwickelt wurde - nicht mehr und nicht weniger. Und wir hoffen, dass unser Unterricht dazu beiträgt, dass immer mehr Menschen verstehen und anzuwenden lernen, wodurch dieses Heil gefördert werden kann.

Christoph Hueck und Antje Bek


Update: Inzwischen sind in der Online-Ausgabe der "Erziehungskunst" drei Leserbriefe zum Thema erschienen.


Schulleitungsgremium der Freien Waldorfschule Kiel, "Mit großem Befremden"

Markus von Schwanenflügel, "Das Markenrecht als Machtinstrument"

Gerd Kellermann, Zur Lehreraufbildung

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